Orte guten Lebens: in Bayern

"Von nix kommt nix!" So ist es auch mit dem "guten Leben". Wer an den eigenen Lebensumständen (und denen in seinem Umfeld, seiner Gemeinde oder Stadt) etwas ändern will, etwas zum Positiven bewegen will, der muss auch etwas dafür tun. Und dafür gibt es auch in Bayern schon viele gute Beispiele. Einige von ihnen haben wir beispielsweise auf unseren Bildungsreisen in den vergangenen Jahren besucht.

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Solarfirma in Merkendorf
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Solarfirma in Merkendorf

von Dr. Gerd Rudel

Auf unserer Bildungsreise unter der Überschrift "Die Wirtschaft wird grün!" machten wir unter anderem Halt in Neumarkt in der Oberpfalz, wo Bürgerbeteiligung und Orientierung an den Nachhaltigkeitszielen der Agenda 21 ganz groß geschrieben werden. Was Nachhaltigkeit im Energiesektor bedeutet, wurde beim Besuch der Energieregion Merkendorf deutlich. Das gilt für die Kleinstadt Merkendorf, die sich bereits im Jahr 2010 zu 217% (!!) mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen selbst versorgte, genauso wie die sie umgebende Energieregion, die sich die Reduzierung des Energieverbrauchs und die Erhöhung des Einsatzes regenerativer Energien auf die Fahnen geschrieben hat. 

Auch Unternehmen können Orte guten Lebens sein: "Rapunzel" zum Beispiel sieht sich von der Beschaffung der Bio-Rohstoffe bis zum Verkauf der fertigen Produkte über die gesamte Prozesskette hinweg in der Verantwortung, eine hohe Produkt- und Lebensqualität zu schaffen. Dies gilt für alle Beteiligten – vom Lieferanten über die Mitarbeitenden bis zum Fachhandel. Beeindruckend ist vor allem die Konsequenz, mit der Rapunzel ökologische Ziele mit ökonomischer und sozialer Verantwortung verknüpft. Das HAND IN HAND-Partnerprogramm von Rapunzel verbindet die Idee des kontrolliert biologischen Anbaus mit der des Fairen Handels. Durch langfristige Lieferbeziehungen haben die Partner neue Zukunftschancen, den Kunden wird dadurch eine gleichbleibend hohe Bio-Qualität garantiert. Außerdem engagiert sich Rapunzel in den Partnerregionen durch die Unterstützung sozialer und ökologischer Projekte. Insbesondere Bildungsprojekte, die den Menschen in den Partnerregionen in Südamerika, Afrika und Asien eine dauerhaft nachhaltige Zukunft sichern sollen, stehen dabei im Vordergrund.

Dass ein gutes Leben vor Ort nur dann möglich sein wird, wenn global der Klimawandel gestoppt wird, dürfte klar sein. Auf unserer Bildungsreise "Zukunftsfähige Kommunen" besuchten wir auch zwei fränkische Projekte, die sich diesem Thema vorbildlich widmen. Das Projekts "Bioenergiegemeinden im Frankenwald", will im Rahmen der "Energievision Frankenwald" eine Versorgung zu 100% aus erneuerbaren Energien umsetzen, Regionale Wertschöpfung und Unabhängigkeit von Öl-Multis sowie eine sichere und zukunftsweisende Energieversorgung in Bürgerhand ohne fossile und atomare Energieträger sollen so gewährleistet werden, Ähnliche Ziele verfolgen auch die Stadtwerke HaßfurtUnternehmenserfolg und ökologische Orientierung werden hier gleichermaßen gewährleistet. Vorbildlich ist vor allem die Arbeit im Strombereich. Als erstes Stadtwerk in Deutschland hat es flächendeckend im gesamten Versorgungsgebiet den Einbau von intelligenten Stromzählern vorgenommen.